Ein besonderes Geschenk zum Siebzigsten
19. Bläserfreundschaft in der Stadthalle Pocking gefeiert – Über 400 Fans lassen sich mitreißen
Von Toni Scholz, Artikel aus der PNP vom 30.10.2023
Pocking. Die Konzertreihe „Bläserfreundschaft“ ist seit 20 Jahren ein Garant für volle Säle im südlichen Landkreis. Über 400 Fans der Blasmusik und des sinfonischen Blasorchesters Bad Griesbach sind am Samstagabend in die Stadthalle Pocking gekommen, um die 19. Auflage der „Bläserfreundschaft“ mitzuerleben.
Hans Killingseder hat dieses Jahr die Bundesmusikkapelle Unterlangenkampfen aus Tirol zum gemeinsamen Konzert geladen und ein anspruchsvolles Programm für die Griesbacher Blasmusiker zusammengestellt. Zum Auftakt erklingt der „Bad Griesbacher Jubiläumsmarsch“, den Hans Killingseder 2003 für das Stadtjubiläum komponiert hat. Zwei Werke von Dmitri Schostakowitsch schließen sich an, die prunkvolle „Festive Overture" und der Walzer-Ohrwurm aus der Jazz Suite Nr. 2. Zum Höhepunkt des ersten Konzertteils wird der Militärmarsch „Der alte Dessauer“ – Solotrompeter Floris Kahlert fasziniert das Publikum mit seinem präzisen Spiel.
„Unter Donner und Blitz“, einer schnellen Polka von Johann Strauß Sohn, lässt das Sinfonische Blasorchester Bad Griesbach ein musikalisches Gewitter in der Pockinger Stadthalle niedergehen, bevor es sich auf den königlichen Weg „El Camino real“ in die Moderne der Blasmusik begibt. Das von Alfred Reed, bei dem Hans Killingseder noch Workshops besuchte, in den achtziger Jahren für Blasorchester komponierten Werk entführt nach Spanien, Flamenco und Fandango, der zusätzliche Einsatz einer Konzertharfe entführt die Zuhörer in eine lateinamerikanische Klangwelt. Kurz vor der Pause gratuliert das sinfonische Blasorchester Bad Griesbach seinem „Chef“ mit einem musikalischem „Happy Birthday“ und Konfetti-Salven.
In der Pause wurde unter den Gästen Altbürgermeister Josef Jakob, Bürgermeister Franz Krah, Bürgermeister Jürgen Fundke, Pfarrerin Alexandra Popp, stellvertretende Landrätin Cornelia Wasner-Sommer, Altlandrat Franz Meyer, Neu-MdL Stefan Meyer und Walter Taubeneder gesichtet.
Nach der Pause gehört die Bühne der Bundesmusikkapelle Unterlangenkampfen aus Tirol. Selbstbewusst und mit viel Elan beginnt der zweite Teil des Abend mit der K.u.K.-Hoffanfare und der Kaiserhymne. Der Marsch „Wir sind die Kaiserjäger“, die Ouvertüren „Die leichte Kavallerie“ (Franz von Suppé) und „Ballsirenen“ von Franz Lehár lassen die erstklassige Ausbildung der Tiroler Musiker erkennen. In Österreich gehört es in vielen Gemeinden zum guten Ton eine eigene Musikkapelle zu haben, den Nachwuchs schon früh auszubilden und die Blasmusik zu fördern.
Mit Hubert von Goiserns „Hörst as ned“ beenden die Tiroler mit ihrem musikalischem Leiter Markus Ehrenstrasser den zweiten Teil der Bläserfreundschaft 2023.
Höhepunkt des Abends ist das gemeinsame Spiel der beiden Blaskapellen. 120 Musiker im Alter von 12 bis 84 Jahren stehen auf der Bühne und spielen den Bayerischen Defiliermarsch unter der Leitung von Hans Killingseder, bevor Markus Ehrenstrasser das Originalmanuskript seines Opas aus dem Jackentascherl holt, auf dem dieser vom Komponisten Florian Pedarnig schon in den fünfziger Jahren, lang bevor das Stück offiziell verlegt wurde, den Marsch „Dem Land die Tirol die Treue“ notiert hat. Der Marsch ist die heimliche Hymne Tirols und wird von ganz vielen Blasmusikern besonders hoch geschätzt.
Da hielt es dann zum Schluss auch die gut 400 Gäste in der Pockinger Stadthalle nicht mehr auf den Sitzen und aus über 500 Kehlen erklang „Du bist das Land, dem ich die Treue halte, Weil du so schön bist, mein Tiroler Land!“, bevor der Abend mit dem Radetzky-Marsch, Standing Ovations und lang anhaltendem Schlussapplaus zu Ende ging.
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