Auftakt für Sinfonisches Blasorchester
90 junge Musiker sollen neues musikalische Aushängeschild für den Landkreis werden - Fünf Auftritte pro Jahr geplant
Von Ingo Schubart
Passau. Der Landkreis hat ein neues Sinfonisches Blasorchester: 90 junge Leute machen mit.
Bei der Kulturpreisverleihung des Landkreises präsentierte sich das Orchester zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Offiziell vorgestellt hat es sich nun bei Landrat Hanns Dorfner. Klaus Hatting, Leiter der Landkreismusikschule, Hans Killingseder, Stadtkapellmeister aus Bad Griesbach und Leiter des Sinfonischen Orchesters, sowie Kulturreferent Dr. Winfried Hartleb versprachen sich die gegenseitige Unterstützung bei der Arbeit mit dem neuen Orchester.
Das Sinfonische Blasorchester besteht aus 90 jungen Künstlern, die in den Musikvereinen, Orchestern und Blaskapellen der Gemeinden des gesamten Landkreises spielen. Hans Killingseder will anspruchsvolle Musikstücke ins Repertoire des Ensembles aufnehmen, die speziell für Orchester dieser Art und Größe geschrieben wurden.
Für Landrat Hanns Dorfner steht fest, dass die Blasmusik durch das Sinfonische Blasorchester des Landkreises aufgewertet wird. Zum Teil habe die Blasmusik in den Gemeinden einen schweren Stand, da es Nachwuchsprobleme gebe. Vor allem Jugendliche seien heute schwer für diese Art von Musik zu begeistern. Wichtig sei aber, dass die Tradition fortgesetzt werde, meinte der Landrat.
Hans Killingseder trat der Befürchtung entgegen, es könne durch das hochkarätig besetzte Blasorchester zu einer Elitisierung kommen, die die Blaskapellen der Gemeinden abwerte. Das Gegenteil sei der Fall. Die Aufführungstermine mit den Dirigenten will die Leitung mit den einzelnen Gruppen absprechen. Darüber hinaus sollen die jungen Menschen durch ihr Mitwirken im Orchester zusätzlich motiviert werden, ihre musikalischen Fähigkeiten weiter auszubauen, so Killingseder. Insgesamt hoffe man, dass die Blasmusik als Volksmusik neuen Schub erhalte.
Das Sinfonische Blasorchester kann nur dann gute Musik machen, wenn es gut ausgebildete Musiker bekommt. Deshalb möchte der Landrat, dass die Musikschulen aufgewertet werden. Wichtigste Voraussetzung sei, dass die finanzielle Ausstattung der Musikschulen verbessert wird. Momentan beteilige sich Bayern nur mit etwa neun Prozent an den Personalkosten. Angestrebt seien aber 24 Prozent.
Man habe sich fünf Auftritte pro Jahr vorgenommen, so Killingseder. „Man soll die jungen Leute nicht überfordern, schließlich haben sie ja auch genügend Auftritte mit ihrem Musikverein", so Killingseder.
Das nächste Konzert des Sinfonischen Blasorchesters ist für den 4. bis 6. Juli nächsten Jahres anlässlich der Bayerischen Musikschultage geplant. Landrat Hanns Dorfner kann sich gut vorstellen, dass es nächstes Jahr ein großes Silvesterkonzert gibt.
Bericht aus der PNP vom 10.12.01 |