Bad Griesbacher Blasorchester spielt sich an die Spitze beim
internationalen Orchesterwettbewerb in Riva del Garda
Unter besten Orchestern des Kontinents Platz drei in Riva erreicht.
Dirigent Hans Killingseder :,, Einer der größten Erfolge bisher ".
Von Bernhard Brunner
Bad Griesbach. Den Aufstieg in die Liga der Spitzen-Orchester Europas hat sich die Stadtkapelle Bad Griesbach am Wochenende in Riva del Garda erspielt. „Das ist ein Wahnsinns-Wettbewerb - da vorne mitzumischen, das ist unglaublich", kommentiert Hans Killingseder diesen bisher größten Erfolg seiner inzwischen 30-jährigen Laufbahn als Kapellmeister in der Rottaler Kur- und Golfstadt.
Am Mittwochfrüh war Killingseder mit seinen 65 Musikern an den Gardasee gereist, um sich zum fünften Mal beim internationalen „Flicorno d´Oro" mit über 60 Blasorchestern aus Deutschland, Italien, Österreich, Slowenien, Ungarn, Spanien, der Schweiz, Polen, Frankreich und Belgien zu messen. Bereits in der Vergangenheit hatten sich die Bad Griesbacher vordere Plätze gesichert, allerdings immer nur in der so genannten zweiten Kategorie.
„In Riva sind 90 Punkte die Schallgrenze in der Bewertung", erklärt der Stadtkapellmeister die Ausgangssituation. Nur Orchester, die diese Punktzahl erreichen oder überschreiten, können nach seinen Worten mit Pokal und Geschenk rechnen. Und diese Hürde haben die jungen Musiker aus Bad Griesbach in diesem Jahr souverän genommen. „Wir spielen in der europäischen Liga mit", schwärmt Killingseder in den höchsten Tönen von der grandiosen Leistung seiner Truppe, mit der in Riva erstmals seit 2001 wieder ein deutsches Orchester unter den besten Drei der ersten Kategorie - diese Einstufung entspricht in Deutschland der Höchststufe - rangiert.
Wie der Dirigent hervorhebt, erzielte die Stadtkapelle Bad Griesbach die höchste Bewertung aller deutschen Orchester und ließ mit 91 von 100 möglichen Punkten viele renommierte Mitbewerber aus ganz Europa hinter sich. Lediglich zwei italienische Orchester lagen mit 93,88 bzw. 93,25 Punkten vor Killingseders Musikern, die er voller Begeisterung als die besten Botschafter Bad Griesbachs bezeichnet. „Das ist Werbung - besser geht´s nicht", fügt er hinzu.
„Ich bin meinem Orchester sehr dankbar für die großartige Einsatzbereitschaft", unterstreicht Killingseder voller Stolz über dieses absolute Spitzenresultat bei einem der drei bedeutendsten europäischen Blasorchester-Wettbewerbe.
Von dieser Top-Platzierung hatten Killingseder und seine Akteure nicht zu träumen gewagt, zumal ihnen nach der Probe am Donnerstagabend die undankbare Aufgabe zugefallen war, am Freitag um 16 Uhr als erster Bewerber der Kategorie eins aufzutreten. Als die Bad Griesbacher am Sonntagvormittag - viele Stunden vor der Siegerehrung - vorzeitig die Heimreise antraten, weil die meisten am Montag wieder ihrer Arbeit nachgehen oder die Schulbank drücken mussten, gaben einige ihre Tipps ab, dachten aber nicht an einen Sprung aufs Siegertreppchen. Umso größer war der Jubel, als gegen 22.30 Uhr telefonisch die freudige Nachricht aus Norditalien kam: „Ihr seid Dritter in der ersten Kategorie". Killingseder bescheiden: „Damit haben wir nicht gerechnet".
Als Lohn für das hervorragende Abschneiden gibt es neben Pokal, Urkunde und einem Instrument auch den Eintrag der Stadtkapelle Bad Griesbach in die Bestenliste des „Flicorno d´Oro".„Da sind wir jetzt verewigt", strahlt Kapellmeister Hans Killingseder.
Bericht aus der PNP vom 17.04.07
Bilder zu diesem Ereignis: hier |