SBG provozierte donnernden Applaus in der Kirche
Publikum von Weihnachtskonzert des Sinfonischen Blasorchesters am ersten Feiertag begeistert
Bad Griesbach. Einen beeindruckend festlichen Musikgenuss bot das Weihnachtskonzert des Sinfonischen Blasorchesters Bad Griesbach. Das stilvolle Ambiente der Stadtpfarrkirche, der mächtige, dennoch feinfühlige Klangkörper und eine abwechslungsreiche Programm-Auswahl zogen die vielen Zuhörer in ihren Bann und forderten einen schon fast gewaltigen Schlussapplaus heraus.
Besucheransturm auf die Pfarrkirche: Trotz zusätzlicher Bestuhlung waren selbst Stehplätze heiß begehrt - ein Zeichen dafür, dass das Weihnachtskonzert des heimischen Blasorchesters am Abend des ersten Weihnachtsfeiertags inzwischen weit über die Grenzen der Kurstadt hinaus Freunde gefunden hat. Und keiner der Besucher sollte sein Kommen bereuen.
Ein bodenständiges Weihnachtskonzert hatte Stadtkapellmeister Hans Killingseder in seinen kurzen Begrüßungsworten angekündigt und damit dann doch stark untertrieben. Freilich, der Großteil der Melodien gehört zur Weihnachtszeit zum Allgemeingut, es sind die Lieder, die alle mit dem Fest der Geburt Christi in Verbindung bringen. Und da spielt es keine Rolle, ob sie als traditionelle Melodien wie „O du fröhliche" oder „Tochter Zion" oder als modernere Kompositionen wie „White Christmas" oder „Winter Wonderland" bekannt sind. Aber - und hier lag die eigentliche Faszination des Konzerts - diese Melodien wurden eben auf eine Art und Weise interpretiert, wie man sie nur selten erlebt.
Gleich das erste Stück („Christmas Time") gab die Richtung vor: Hier war ein Orchester, das präzise und gefühlvoll harmonisch, dann aber auch wieder kräftig zupackend agieren konnte. Selten zuvor hat man die grenzenlose Freude in „O du fröhliche" so hautnah erlebt, hat diese Melodie trotz ihrer Schlichtheit so ergriffen. Selten zuvor hörte man „Tochter Zion" in einem so majestätischen Gewand, einem solchen Klangvolumen, dass der gesamte Kirchenraum erfüllt war von der frohen Botschaft. Großartig auch „Dream in a silent night", ein Arrangement bekannter Weihnachtsmelodien, das eine ungeheuere Vielfalt musikalischer Ausdrucksmöglichkeiten brachte und damit ein bewundernswertes Anschauungsstück konzertanter Blasmusik wurde.
Einen Kontrapunkt zum ersten Programmblock setzte das Orchester mit den moderneren Melodien des zweiten Teils. Das war schwungvoll („Winter wonderland"), einfallsreich („Rudolph") und in der Vielfalt der Arrangements immer wieder überraschend. Es ist dem Orchester hoch anzurechnen, dass es gerade diese Melodien in einer Art vorstellte, die nichts, aber auch gar nichts mit der sattsam bekannten Gefühlsduselei amerikanischer Weihnachtsseligkeit zu tun hat.
Nach diesem großartigen Erfolg darf das Sinfonische Blasorchester sicher sein, dass es nun endgültig neben dem traditionellen Frühlingskonzert ein zweites Highlight im Musikkalender Bad Griesbachs installiert hat.
Michael SesterBericht aus der PNP vom 28.12.04 |