Doppeltes Vergnügen: Musik genießen und Gutes tun

Benefizkonzert des Lions Club Bad Füssing mit dem Sinfonischen Blasorchester des Landkreises - Erlös geht an ehrenamtliche Gruppen im Kurort

Von Michael Sester

Bad Füssing. Ein beeindruckendes Konzerterlebnis genießen und dabei auch noch Gutes tun - dieses doppelte Vergnügen wurde am Samstag den vielen Zuhörern zuteil, die das Benefizkonzert des Lions Club Bad Füssing besuchten. Das Sinfonische Blasorchester (SBO) des Landkreises Passau, unterstützt von der Sopranistin Juliane Hiener, begeisterte mit einem abwechslungsreichen Programm auf höchstem Niveau und hielt die eine oder andere musikalische wie auch optische Überraschung bereit.

„Wir dienen“ ist der Leitspruch der Lions Clubs, dessen Mitglieder sich dem Dienst am Nächsten verschrieben haben. Und so kündigte Josef Seidl, Präsident des Lions Clubs Bad Füssing, schon in seinen Begrüßungsworten an, den Reinerlös der Veranstaltung ehrenamtlich tätigen Gruppen innerhalb der Gemeinde Bad Füssing zukommen zu lassen. Als Vertreter des Hausherren betonte 2. Bürgermeister Günther Köck die große Bedeutung sozialen Engagements, während Schirmherr Landrat Franz Meyer in seinem Grußwort seinem Stolz darüber Ausdruck gab, im Landkreis über ein so herausragendes Blasorchester zu verfügen.

Der Kulturreferent des Landkreises, Dr. Wilfried Hartleb, moderierte das anspruchsvolle, vielseitige und unterhaltsame Programm, mit dem das Sinfonische Blasorchester unter der Leitung von Kreiskapellmeister Hans Killingseder den Abend gestaltete. Mit Sepp Tanzers „Tirol 1809“ und Otto M. Schwarz’ „Mont Blanc“ entwickelten sich großartige Klanggemälde, deren grandiose Wucht gepaart war mit feinen, stillen, fast nachdenklichen Passagen. Unterstützt wurden beide Werke mit eindrucksvollen Bildern auf einer großen Videoleinwand, die einerseits das Musikerlebnis kommentierend begleiteten, andererseits die atmosphärisch dichten Kompositionen veranschaulichten. Da war es schon beeindruckend, welches Volumen das Sinfonische Blasorchester des Landkreises entwickeln kann, wie feinfühlig es interpretiert und mit welcher Sicherheit selbst schwierigste Passagen gemeistert werden.

Und nicht nur das, denn wie schon so oft, zeichneten sich Hans Killingseders junge Musiker auch diesmal wieder durch ihre enorme Wandlungsfähigkeit, kombiniert mit einem ausgesprochen harmonischen Orchesterklang, aus. Da kamen der Marsch aus der Jazzsuite von Dimitri Schostakowitsch vital und in seiner Eigenart überzeugend, das jüdische Volkslied „Hava Nagila“ voller Lebensfreude und viele andere mehr, die ob ihrer raffinierten Arrangements zu musikalischen Kleinodien wurden.

Zu den Höhepunkten des Abends gehörten zweifellos die Solo-Auftritte, die allesamt beim Publikum gleichermaßen Erstaunen wie Begeisterung auslösten. Es war im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend, wie der junge Manuel Wifling beim „Concert for a Clarinet“ von Artie Shaw seine Klarinette in ungeahnte Höhen trieb, um sie dann wieder in dunkle Tiefen stürzen zu lassen, wie er sie schmeicheln, schluchzen und jubilieren ließ. Für einen Amateurmusiker eine fast unglaubliche Leistung. Gleiches darf man zu Miriam Asbeck sagen, die das Xylophon zu ihrem magischen Instrument gemacht hat. Mit beinahe schwereloser Leichtigkeit meisterte sie ein Medley aus bekannten Bravourstücken, wobei ihre Schlägel in wahnwitzigem Tempo über das Instrument wirbelten.

Und dann war da noch Juliane Hiener, die Sopranistin, die schon des Öfteren mit dem Sinfonischen Blasorchester zusammengearbeitet hat. Vor allem ihre Interpretation von „Ich gehör’ nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“ bewies, dass hier das schwierige Kunststück gelungen ist, eine Solostimme von einem so voluminösen Klangkörper begleiten zu lassen. Offenkundig war auch das schier blinde Zusammenspiel zwischen Solistin, Orchesterleiter und Orchester.

Mit dem „Radetzkymarsch“ endete schließlich das Benefizkonzert des Lions Clubs, ein Konzert, das ein wunderschönes Musikerlebnis und soziales Engagement vorbildlich miteinander vereinte.

Dieser Bericht ist aus der PNP vom 26.04.2010