Sommernachtskonzert musste wegen Regens vom Kirchplatz in die Stadthalle verlegt werden - Publikum von den Darbietungen begeistert
Von Rainer Eckelt
Pocking. Die Pockinger Stadthalle hat sich als Veranstaltungsort schon hundertfach bewährt. Am Samstagabend war sie nun besonders gefordert, sollte sie doch einem Publikum, das in Erwartung eines Sommernachtskonzertes gekommen war, Sommerfeeling vermitteln. Eigentlich hätte am Kirchplatz gesungen und musiziert werden sollen, doch der Regen ließ das nicht zu. Also trat das Sinfonische Blasorchesters des Landkreises Passau die Flucht in die Stadthalle an. Sommergefühle ade, geplantes Feuerwerk ade.
Aber die Musik, die war da - imposant, voluminös, exakt. Das Sinfonische Blasorchester unter der bewährten Leitung von Hans Killingseder spielte, als wollte es dem Regenwetter draußen trotzen. Schwungvoll ging es mit Dmitri Shostacovichs Marsch aus der „Jazz Suite“ los, bevor der Kulturreferent des Landkreises, Dr. Wilfried Hartleb, die Eröffnungsrede hielt. „Lasen wir uns die Laune nicht verderben“, rief er dem Publikum zu und es folgte ihm nur zu gerne.
Der Hausherr, Pockings Bürgermeister Franz Krah, freute sich, dass trotz des ungemütlichen Wetters so viele Gäste in die Stadthalle gekommen waren und begrüßte die zahlreichen Ehrengäste des Abends, unter ihnen auch Altlandrat Hanns Dorfner, stellvertretender Landrat Josef Lederhofer und die beiden Pockinger Ehrenbürger Altbürgermeister Franz Krah und Prälat Hans Lang.
Dem offiziellen Teil folgte ein Feuerwerk der Musik aus Klassik und Moderne mit „Musik aus der neuen Welt“ von Antonin Dvorák und „Gold und Silber“ von Franz Lehar. Die erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Sopranistin Juliane Hiener begeisterte das Publikum mit ihrem Solo „Mein Herr Marquis“ von Johann Strauß. Ihre glockenreine, äußerst starke Stimme fügte sich dem Orchester in perfekter Abstimmung an.
Ein Alphorn-Solo gab dem Abend einen weiteren überraschenden Akzent. Hans Killingseders Tochter Maria und Martin Graber entlockten den gewaltigen Instrumenten ungewohnt klassische Töne. Vor der Pause gab es zudem Musik aus den schottischen Highlands.
Ein weiterer Höhepunkt war ohne Zweifel das Solo am Flügelhorn von Gerhard Reischl. Eine sanfte Welle von Tönen aus der Musik von Joaquin Rodrigo ließ Gänsehaut entstehen. Viel Beifall erntete Gerhard Reischl für dieses außerordentliche Solo, wofür er später von Hans Killingseder als Orchestersolist besonders ausgezeichnet wurde. Mit „Brasilien Samba“ wurde das große Schlagwerk des Orchesters hervorragend in Szene gesetzt. Pauken, Drumset, Xylophone, Glockenspiel, Becken bis hin zur Triangel, alles war im Einsatz.
Am Schluss kam er dann: Der Radetzky Marsch, der die Musikbegeisterten mit sich riss. Hans Killingseder wandte sich beim Dirigieren seinem Publikum zu und freute sich sichtlich, wie begeistert die Leute mitgingen. „Super“, „herrlich, einfach herrlich“, „hervorragend“. Solche Kommentare waren dann auch nach dem rundherum gelungenen Konzertabend von den Besuchern zu hören.