05.04.2014, 19:30 Uhr Frühlingskonzert Bad Griesbach

Sinfonisches Blasorchester bietet taktvollen Frühlingsbeginn

Die jungen Musiker zeigten sich beim traditionellen Frühlingskonzert äußerst vielseitig - Melodien von altbekannt bis ungewohnt anders

Michael Sester, Bad Griesbach.

Das Sinfonische Blasorchester Bad Griesbach (SBO) ist in der Champions League anspruchsvoller sinfonischer Blasmusik angekommen: Den durchschlagenden Beweis dafür lieferten die jungen Musiker beim Frühlingskonzert, das am Wochenende seine 36. Auflage erlebte. Wohl niemand hätte bei der Premiere dieser Traditionsveranstaltung zu träumen gewagt, dass sich aus den schüchternen Anfängen einmal ein Orchester entwickeln würde, dessen musikalische Qualität und künstlerische Gestaltungskraft sich in derart schwindelerregende Höhen schwingt.

So war denn das heurige Frühlingskonzert einerseits ein Schaufenster der neu errungenen, überragenden Leistungsfähigkeit, andererseits vor allem im zweiten Teil ein Frühlingsstrauß, dessen bekannte Melodien allesamt in raffinierte, oftmals verblüffende Arrangements verpackt waren.

Nach einem schwungvollen Auftakt mit dem Marsch "Italia" des schwedischen Militärmusikers Hjalmar Rydberg setzte Stadtkapellmeister Hans Killingseder den Taktstock zur wohl schwierigsten Herausforderung an, die das Orchester bisher bewältigen musste. Er folgte damit seinem ungeschriebenen Gesetz, dass Stillstand Rückschritt bedeutet. "Namasé Rhapsody" heißt das Pflichtstück für den internationalen Blasmusikwettbewerb in Riva del Garda, an dem das SBO Ende April teilnehmen wird. Diese Komposition des Niederländers Jan van der Roost - im genannten Wettbewerb einer der Juroren - überrascht im ersten Satz mit einer Stilrichtung, die angelehnt ist an die Polyrhythmik indonesischer und afrikanischer Musik. Dem verwirrenden ersten Satz, der ganz gegen unsere europäische Hörerfahrung nicht mit einem erlösenden Finale endet, folgt ein lyrisch anmutender Satz, der sich dann doch zu einem sinfonischen Tonbild steigert, bevor der letzte Teil der Rhapsodie die Instrumentalisten zu höchster technischer Fertigkeit und ausgefeilter Spieltechnik treibt. Freilich, das mag der musikalische Laie nicht als besonders melodiös empfinden, interessant war die Reaktion des Publikums aber allemal. Ein großes Kompliment gilt auch Markus Hilz, dem Moderator, dem es immer wieder gelingt, das Publikum mit Sachverstand in solche Werke einzuführen.

Mit "Captain Marco" von Hayato Hirose intonierte das sinfonische Blasorchester auch das Kürstück des internationalen Musikwettbewerbs. Hayato malt in diesem zeitgenössischen Werk musikalische Bilder der Seefahrt. Es ist eine eindrucksvolle Inszenierung, die dem hohen Anspruch des Wettbewerbs entspricht und bereits zu Beginn einen vertrackten rhythmischen Stolperstein versteckt hält: den 5/4-Takt, ein uns völlig fremdes Taktmaß. Auch hier eine Glanzleistung des Orchesters und seines Dirigenten, wenn es galt, das ruhige Dahinplätschern der Wellen ebenso eindringlich zu interpretieren wie das majestätische Aufbäumen der aufgerührten See. Ein Blasorchester, das zu solchen Leistungen fähig ist, wird sich natürlich nicht damit begnügen, altbekannte Melodien zu präsentieren. Demnach waren auch jene Stücke, die man eher der "leichten Muse" zuordnet, anspruchsvoll verpackt in Arrangements, wie man sie so noch nicht gehört hat. Da war unter anderem "Trumpet and Cantabile", ein Paradestück des Jazz von Harry James, eine fetzige Nummer, mit der die Trompeter ihr Können beweisen konnten; und da war Ernesto Lecuonas "Malaguena", ein Welthit des vergangenen Jahrhunderts, dessen lateinamerikanische Rhythmen mal klassisch, mal ganz modern daherkamen. In die Welt des Films entführten der bombastisch-bedrohliche Soundtrack zu "Krieg der Sterne" (John Williams) und die stark rhythmisch betonte Musik zu "Maske des Zorro" (James Horner). In Anspruch, Vielseitigkeit und Durchführung war das ein großartiges Konzert, zu dem man dem Orchester und seinem Leiter nur gratulieren kann!

Artikel aus der PNP vom 07.04.2014


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